Prostata-Embolisation (Prostataarterienembolisation oder PAE)

Neuer sicherer Prostata-Eingriff in örtlicher Betäubung bei gutartiger Prostatavergrösserung

Die Prostata-Embolisation (auch Prostataarterienembolisation oder PAE) ist ein modernes Verfahren für die schonende Behandlung von gutartiger Prostatavergrösserung. Das minimal-invasive Verfahren ist seit Kurzem in der Schweiz erstattungsfähig. Damit steht diese ebenso einfache wie sichere Option für die Behandlung der benignen Prostatahyperplasie allen Schweizer Versicherten zur Verfügung. Die Erfolgsrate der Prostata-Embolisation liegt bei bis zu 92 Prozent. Ernsthafte Nebenwirkungen und Komplikationen sind hierbei seltener als bei der herkömmlichen Prostata-Operation (Transurethrale Prostataresektion).

Was bedeutet Prostata-Embolisation?

Als Embolisation bezeichnen Mediziner den Verschluss (Verödung) von Blutgefässen. Im Fall der Prostata-Embolisation werden die Prostataarterien verschlossen. Mediziner bezeichnen diesen minimal-invasiven Katheter-Eingriff als Prostataarterienembolisation oder PAE.

Wie wirkt eine Embolisation der Prostata-Arterien?

Der Mann hat in der Regel zwei Prostata-Arterien (links und rechts), die die Prostata mit Blut versorgen. Sie bestehen aus je einem Hauptstamm und einem feinen Geflecht von kleineren Blutgefässen. Bei der Prostataarterien-Embolisation werden die Arterien verschlossen. Das stoppt das Wachstum der Vorsteherdrüse und fördert die Rückbildung übermässigen Wachstums.

Für wen ist die Embolisation der Prostataarterien geeignet?

Im Prinzip ist die Embolisation der Prostataarterien in den meisten Fällen von Prostatavergrösserung geeignet. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten für einen operativen Eingriff allerdings in der Regel erst, wenn Störungen beim Wasserlassen zuvor mindestens 6 Monate medikamentös behandelt wurden und diese medikamentöse Behandlung die Beschwerden nicht ausreichend lindert oder die Medikamente wegen Nebenwirkungen nicht gut vertragen werden. Zudem gibt es medizinische Ausschlusskriterien (siehe Kasten rechts).

Prostata-Embolisation im Zentrum für Gefässmedizin

Das Zentrum für Gefässmedizin bietet Ihnen die Möglichkeit, die Embolisation der Prostataarterien vornehmen zu lassen. Den Eingriff übernimmt Prof. Dr. med. Nicolas Diehm, Facharzt für Angiologie, in Zusammenarbeit mit erfahrenen Experten anderer Fachrichtungen. Sie möchten mehr über die Prostata-Embolisation wissen oder wünschen eine Untersuchung? Das Team des Zentrums für Gefässmedizin ist gerne für Sie da. Vereinbaren Sie einfach einen Termin – in Ihrer Nähe: an unseren Standorten in Aarau, Baden oder Zofingen.

Ausschlusskriterien für PAE

Es gibt einige Erkrankungen oder Umstände, bei denen eine Embolisation der Prostataarterien aus medizinischen Gründen nicht möglich ist. Zu diesen Kontraindikationen zählen vor allem:

  • Prostatakrebs
  • Schwere Blutgerinnungsstörungen
  • Akute Harnwegsinfekte und Prostatitis (Prostata-Entzündung)
  • Nierenfunktionsstörungen (chronische Niereninsuffizienz)
  • Besonderheiten in der Anatomie der Beckenarterien
  • Hochgradige Arterienverkalkung (Atherosklerose)
  • Blasenerkrankungen wie Blasensteine

Die endgültige Entscheidung über die individuelle Möglichkeit einer Prostata-Embolisation lässt sich erst nach einer eingehenden Untersuchung treffen.

„Endlich wieder durchschlafen, keine Angst mehr vor Inkontinenz oder Ejakulationsstörungen: Die Prostata-Embolisation erleben unsere Patienten als einen grossen Gewinn für ihre Lebensqualität.“

Prof. Dr. med. Nicolas Diehm

Facharzt für Angiologie

Wie verläuft eine Prostataarterienembolisation (PAE)

Die Prostataarterienembolisation ist keine chirurgische Operation, sondern ein schonender minimal-invasiver Katheter-Eingriff. Nach einer mehrstufigen sorgfältigen Untersuchung (unter anderem bei Urologen, Angiologen und Radiologen) wird bei dem Eingriff über die Leiste ein dünner Hohlschlauch (Katheter) durch die Beckenarterien bis zu den Prostataarterien geführt. Die genaue Platzierung des Katheters wird bildgebend überwacht. Für die bessere Darstellung der Gefässe (Angiografie) wird zudem ein Kontrastmittel gespritzt.

Verödung der Prostataarterien durch Mikrosphären

Wenn der Katheter an der richtigen Stelle platziert ist, werden winzige Kunststoffkügelchen in die Prostataarterien geleitet. Die sogenannten Mikrosphären verschliessen die Prostataarterie. Diese Form der Verödung (Embolisation) stellt einerseits sicher, dass die Vorsteherdrüse über die kleineren Blutgefässe weiterhin mit Blut versorgt wird. Andererseits verringert sie den Blutzufluss und mindert so das Wachstum der Prostatazellen bei gutartiger Prostatavergrösserung. Das überschüssige Prostatagewebe bildet sich sogar zurück – und damit auch der Druck des Prostatagewebes auf die Harnröhre. Das wiederum lindert die Symptomatik wie erschwertes Wasserlassen oder nächtlichen Harndrang.

Nachwirkungen der Prostata-Embolisation

In den ersten Tagen nach einer Prostata-Embolisation kommt es mitunter zu Schmerzen beim Wasserlassen. Auch kleine Blutbeimengungen im Urin sind nicht selten. Diese Beschwerden vergehen üblicherweise innerhalb von wenigen Tagen, ebenso wie mögliche Druckgefühle im Bereich des Damms oder kleine Blutergüsse (Hämatome) und Schmerzen im Bereich der Leiste, wo der Katheter eingeführt wurde.

Erfolgsaussichten

Die Erfolgsaussichten der Prostata-Embolisation sind gross. Im Einzelfall lassen sie sich aber erst nach einer eingehenden Untersuchung einschätzen. Die Erfolgsquote der beidseitigen Embolisation der Prostatagefässe liegt Studien zufolge zwischen 75 und 92 Prozent. Demnach schrumpft das Prostatagewebe nach dem Eingriff um bis zu 40 Prozent. Die große Mehrheit der behandelten Männer gibt an, dass die Beschwerden auch ein Jahr nach dem Eingriff weiterhin deutlich geringer sind. Komplikationen wie Harninkontinenz oder Potenzstörungen sind nach den bisherigen Erfahrungen deutlich seltener als bei der operativen Verkleinerung der Prostata.

Vorteile der Prostata-Embolisation

  • Sehr geringes Risiko für Harninkontinenz, Ejakulationsstörungen oder Impotenz
  • Minimalinvasiver Katheter-Eingriff ohne chirurgische Schnitte
  • Kurzer Spitalaufenthalt
  • Lokalanästhesie (lokale Betäubung) statt Vollnarkose

Prostata-Operation: Transurethrale Prostataresektion (TURP) noch der Standard

Die Prostataarterienembolisation ist – nach medizinischen Massstäben – ein junges therapeutisches Verfahren. Es wurde zu Anfang dieses Jahrtausends entwickelt. Inzwischen hat eine Vielzahl von Studien die Wirksamkeit und Zuverlässigkeit sowie das Risikoprofil untersucht. Der eindeutige Tenor dieser Studien: Die Prostataarterienembolisation ist sicher, komplikationsarm und wirksam. Dennoch gilt gegenwärtig (noch) ein anderes operatives Verfahren als Standard in der operativen Therapie der gutartigen Prostatavergrösserung. Diese OP-Methode wird als transurethrale Prostataresektion (TURP) bezeichnet.

Bei der Transurethralen Prostataresektion werden vergrösserte Vorsteherdrüsen operativ verkleinert, indem Gewebe von der Prostata abgeschält wird (Resektion). Der Zugang erfolgt über die Harnröhre (transurethral). Die TURP hat Erfolgsraten von bis zu 70 Prozent und gilt damit ebenfalls als sehr wirksam.

Nachteile der transurethralen Prostataresektion

Allerdings geht der operative Eingriff mit einer ganzen Reihe von Nachteilen einher. Da es sich bei der transurethralen Prostataresektion um einen chirurgischen Eingriff mit echten Schnitten handelt, sind stärkere Blutungen nach der Operation möglich. Für die meisten Männer wiegen mögliche Komplikationen deutlich schwerer: Das sind beispielsweise narbige Veränderungen der Harnröhre, die Inkontinenz verursachen können. Zudem kann es nach dem TURP-Eingriff zu anhaltenden Ejakulations- und/oder Erektionsproblemen kommen. Diese Risiken bestehen bei der Prostata-Embolisation weniger häufig, weil der Zugang zu den Arterien minimal-invasiv über einen Katheter von der Leiste aus erfolgt und weil bei der Embolisation kein Gewebe weggeschnitten wird. Kleinere Blutungen durch kleinste Verletzungen der Blutgefässe sind allerdings auch bei der Prostata-Embolisation möglich.

     

    Überblick: Gutartige Vergrösserung der Prostata

    Die gutartige Vergrösserung der Prostata (Vorsteherdrüse) ist eine der häufigsten Erkrankungen von Männern. Mediziner sprechen von benigner Prostatahyperplasie. Die wichtigste Aufgabe der Vorsteherdrüse besteht darin, das Sekret zu produzieren, mit dem die männlichen Spermien bei der Ejakulation befördert werden.

    Symptome der Prostatavergrösserung

    Das Gewebe der Prostata umschliesst die Harnröhre und ist mit ihr verbunden. Die Vergrösserung der Prostata drückt daher auf die Harnröhre oder die Harnblase. Das erklärt die typischen Symptome der Prostatahyperplasie: Schwierigkeiten beim Wasserlassen (Miktionsbeschwerden) wie beispielsweise schwacher Harnstrahl und Nachtröpfeln sowie häufiger und starker nächtlicher Harndrang (Nykturie) sowie unvollständige Entleerung der Harnblase. Der Restharnbildung in der Harnblase wiederum begünstigt Harnblasen- und Harnröhrenentzündungen.

    Häufigkeit

    Bereits ab dem 50. Lebensjahr vergrössert sich die Prostata bei bis zu einem Drittel der Männer. Ab dem 60. Lebensjahr ist eine gutartige Prostatavergrösserung bei der Hälfte nachweisbar. Der Anteil steigt mit zunehmenden Alter weiter: Bei den über 80 Jahre alten Männern liegt er über 90 Prozent. Die Ursachen des überschiessenden Wachstums der Vorsteherdrüse sind im Detail nicht bekannt. Es gilt aber als sicher, dass die im Alter naturgemäss nachlassende Produktion des männlichen Sexualhormons Testosteron eine wesentliche Rolle spielt.

    Prostataprobleme? Wir beraten Sie gerne

    Sie sind an einer gutartigen Prostatavergrösserung erkrankt und möchten sich über die Embolisation der Prostataarterien informieren oder erfahren, ob eine Prostataembolisation für Sie die beste OP der Wahl ist? Vereinbaren Sie einfach einen Beratungstermin an einem unserer Standorte in Aarau oder Baden. Wie freuen uns auf Ihren Anruf.

     

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